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Flak Kaserne - LKZ 08.01.2011

  • Beitragsbild Quelle: Christian Steiner

Hartenecker Höhe: Auch in die Altbauten kehr neues Leben ein.

Kaufbewerber für Kasino und Wachhaus planen modernes Wohnen und ein Café
Offizierskasino, Wachhaus und frühere Turnhalle der alten Flakkaserne gehören zur Hartenecker Höhe wie Rosinen in den Hefezopf. Mit neuer Nutzung können die denkmalgeschützten Gebäude zum Symbol der Verwandlung des ehemaligen Militärareals in einen modernen Wohnpark zwischen Neckartal, Schlösslesfeld und Oßweil werden.
Noch sind die Verträge nicht unterschrieben. Aber potenzielle Käufer haben nicht nur die Finger gehoben, sondern auch schon Konzepte vorgelegt.
„In grauenvollem Zustand“ sei das Kasino nach all den Jahren, in denen Häuser und Areal brachlagen, erzählt Christof Huber, Projektentwickler der auf denkmalgeschützte Häuser spezialisierten Bauträgergesellschaft Wohnen & Leben.
Erwerben möchte er es trotzdem, denn „die Substanz ist sehr gut, decken und Dach sind in Ordnung, aber die Innenausbauten wie Paneele und Parkettböden müssen eben komplett restauriert werden.“ 30 Wohnungen will er dort bauen - in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz. Und im wertvollstem Gebäudeteil, dem 130qm großen früheren Speisesaal direkt unter dem Glockenturm, soll eine Gewerbeeinheit entstehen. Da könnte zum Beispiel ein Architekturbüro einziehen oder gar - für Huber „eine tolle Nutzung“ - die Schlößlesfeld Bibliothek.
Nach Hubers mit der Stadt schon abgestimmten Konzept soll das derzeit neben dem Kasino gelegene Heizkraftwerk abgerissen und durch einen Sechs-Familien-Neubau mit Tiefgarage - auch für die Autos der Kasino-Bewohner - ersetzt werden.
Für das Kraftwerk will er eine Halle an anderer Stelle des Areal errichten. Der Projektentwickler hat bereits Kontakt zu Investoren, die bereit sind mehrere Millionen Euro für das Gesamtprojekt zur Verfügung zu stellen.
Huber ist in Ludwigsburg kein Unbekannter: Der modernisierte Rote Ochsen am Holzmarkt und die drei jüngst sanierten historischen Gebäude am Akademiehof, Ecke Alleenstraße / Stuttgarter Straße tragen seine Handschrift.
Den Zuschlag zum Erwerb des Wachhauses an der Comburgstraße hat Bernhard Remmele, Inhaber der Bäckerei Luckscheiter, bekommen. „Ich habe ein Faible für alte Sachen und dieses Haus hat seinen ganz eigenen Charme“, schwärmt er. Auch wenn er sich mit Details vor Vertragsabschluss noch bedeckt hält, will er in jedem Fall zwei Wohnungen, ein kleines Café und die neunte Luckscheiter-Filiale eröffnen.
Denn das wünschen sich auch die Bewohner der hartenecker Höhe. „Wir sind daran interessiert, dass das jetzt alles über die Bühne geht“, erklärt Ludwigsburgs Baubürgermeister Hans Schmid, „und zuversichtlich, dass die Entwicklung der Hartenecker Höhe einen guten Abschluss findet, auch finanziell.“ Dass nach dem Umbau der alten Turnhalle zum Kinder- und Familienzentrum nun auch potente Partner überzeugende Ideen für die beiden anderen historischen Gebäude auf den Tisch gelegt haben, findet er „eine tolle Entwicklung“.

  • Beitrags Quelle: Ludwigsburger Kreiszeitung