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Flak Kaserne - LKZ 21.10.2008

  • Beitragsbild Quelle: Michael Fuchs

US-Soldaten denken gerne an die Flak Kaserne Ludwigsburg

Über 40 Jahre lang haben US-Soldaten in der Flakkaserne Dienst geschoben. Die letzten GIs sind längst in ihre Heimat abgerückt, die Kaserne gibt es nicht mehr. Aber die Erinnerung daran ist bei vielen noch wach. Und sie wird neu belebt durch die Webseite eines jungen Ludwigsburgers, der als Kind in der Kaserne Basketball gespielt hat.
Christian Steiner ist im Schlösslesfeld aufgewachsen. Eine Kindheit neben der Kaserne. Der Verkaufsberater erinnert sich gerne daran. „Ich sah die Amerikaner als Freunde, die uns Eis und Hamburger verkauften und uns mit in die Turnhalle nahmen, um Basketball zu spielen.“

Als die US Army die Flakkaserne im Jahr 1991 räumte, war Steiner zehn Jahre alt. Das Areal lag brach, Mauern bröckelten, Büsche und Bäume wucherten. Der Junge wurde erwachsen und mit ihm wuchs sein Interesse an der Kaserne.
Mit der Kamera zog der passionierte Hobbyfotograf los, porträtierte ein großes Gelände mit leer stehenden Bauten, das nach und nach von der Natur zurückerobert wurde. „Das war ein idealer Ort für ausgefallene Motive.“
Dabei lernte er einen anderen Kasernen-Fotografen kennen: Lars Tellmann (34) aus Asperg. Der hatte als junger Mann mal Elektroinstallationen in der Flakkaserne ausgeführt. Sie schossen gemeinsam Fotos, machten daraus ein Video, luden es hoch im Videoportal www.youtube.com – und brachten eine Lawine ins Rollen.
Christian Steiner: „Ehemalige Soldaten haben uns angeschrieben. Sie wollten immer noch mehr Bilder über die Kaserne und Ludwigsburg. Nachdem der E-Mail-Verkehr fast nicht mehr zu bewältigen war, haben wir uns entschlossen, eine Homepage zu erstellen.“ Und so kam die Ludwigsburger Flakkaserne ins weltweite Netz und ihre Fan-Gemeinde wuchs weiter.
Im Webseiten-Forum tauschen sich ehemalige Soldaten und Geschichtsinteressierte aus, teilen ihre Erlebnisse von damals mit, stellen alte Fotos rein, suchen Kameraden von einst.
„Wir haben über 100 Mitglieder“, sagt Steiner, 80 Prozent sind Amerikaner. Ein Ex-GI aus dem Bundesstaat Washington war jetzt sogar persönlich in Ludwigsburg. Christian Steiner: „Wir sind mit ihm zur Flakkaserne, er war sehr traurig als er gesehen hat, wie es heute dort aussieht.“
Nostalgie und Wehmut zieht sich auch durch das Webseiten-Forum, in dem viele ehemalige US-Soldaten über ihre Zeit in Ludwigsburg und in der Flakkaserne schreiben. Dass aus der Kaserne ein Wohngebiet wird, findet aber durchaus Anerkennung. „Wenn in Zukunft hier Kinder spielen können, zeigt das, dass wir einen guten Job gemacht haben“, meint einer.
Die Webseiten-Macher wollen jetzt mehr deutsche Besucher auf ihre Homepage locken. Sie erhoffen sich zusätzliche Geschichten und Bilder. Christian Steiner: „Dies soll auch gewährleisten, dass dieser ehemals doch sehr interessante und beeindruckende Ort noch einige Zeit für die Nachwelt in Erinnerung bleibt.“

  • Beitrags Quelle: Ludwigsburger Kreiszeitung