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Info-Veranstaltung zu weiteren Unterkünften für Geflüchtete

Am Montag, 17. Juli 2023, um 19.30 Uhr im Reithaus

Moderator mit Personen

Die Stadt und der Landkreis Ludwigsburg schaffen weitere Unterkünfte für geflüchtete Menschen. Die Details zu den Notwendigkeiten, zu den genauen Standorten sowie zum vorgesehenen Zeitplan hat die Stadtverwaltung ihren Bürgerinnen und Bürgern in einer öffentlichen Informationsveranstaltung erläutert.
Zunächst wurde die Grundlage der Unterbringung erläutert. Stadt und Landkreis Ludwigsburg haben gemeinsam die Aufgabe, das Ankommen, die Unterbringung und die Integration von geflüchteten Menschen bestmöglich zu gestalten. Dabei ist der Landkreis für die so genannte vorläufige Unterbringung von Geflüchteten verantwortlich, die Stadt für die Anschlussunterbringung.
Ludwigsburg hat sich für eine dezentrale, integrierte Unterbringung entscheiden. Soweit möglich, kommen Geflüchtete in kleineren Unterkünften im gesamten Stadtgebiet unter. Die Stadt erhielt zahlreiche Mietangebote von Menschen in Ludwigsburg; darüber hinaus hat sie das ehemalige Hotel Krauthof, die Wohnmodule in der Schlieffen Straße sowie das ehemalige Seniorenheim Haus am Salon angemietet. Diese Unterkünfte reichen jedoch nicht aus, um alle Geflüchteten unterzubringen sowie die Zuteilungsquote des Landkreises für Asylbewerber erfüllen zu können. Die Stadt muss weitere Kapazitäten aufbauen.

Anteil Unterbringungsplaetze AU und VU B1920

„Weltweit sind derzeit mehr als 100 Millionen Menschen auf der Flucht vor Verfolgung, Gewalt, Konflikten und Menschenrechtsverletzungen“, betonte Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht. Er beklagte die fehlende europäische Abstimmung zur Asylpolitik, die der Stadt keine Alternative lasse: „Wir haben die dringende gesetzliche Verpflichtung, für diese Menschen möglichst schnell Wohnraum zu schaffen.“ Das Ziel der Stadtverwaltung sei es nach wie vor, die Belegung von Sport- und Gemeindehallen zu vermeiden. „Um die Belegung der Hallen an sich zu vermeiden, müssen wir auf Parkplätze und andere Flächen in öffentlicher Hand ausweichen“, erklärte Oberbürgermeister Knecht weiter.
Konkret will die Stadtverwaltung den Parkplatz der Mehrzweckhalle im Stadtteil Oßweil sowie ein Baufeld im westlichen Bereich des zukünftigen Wohngebiets Fuchshof in der Oststadt mit Wohnmodulen bebauen. Beide Standorte liegen in der Nähe einer Grundschule. Außerdem ist vorgesehen, dem Landkreis Ludwigsburg drei Standorte zur Belegung mit Wohnmodulen für Geflüchtete in der vorläufigen Unterbringung zu vermieten: den Parkplatz Kugelberghalle im Stadtteil Hoheneck, die Grünfläche Monrepos Straße/Straßenäcker im Stadtteil Eglosheim sowie den Parkplatz Ostfriedhof im Stadtteil Oßweil.
Unzufrieden waren viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer darüber, dass der Moderator keinerlei Publikumsfragen zuließ. Im Verlauf der Diskussionen mit einzelnen Personen wurde die Bärenwiese als Alternative eingebracht. OB Knecht sagte in diesen Einzelgesprächen zu, deren Verwendungsmöglichkeit noch einmal zu prüfen. „Uns ist aber auch klar, dass wir mindestens zwei bis drei weitere Standorte brauchen, um unserer gesetzlichen Pflicht nachkommen zu können. Hier streben wir auf jeden Fall an, diese Standorte nicht in Grünbühl, Eglosheim oder Oßweil zu planen, da diese drei Stadtteile von bestehenden oder nun beginnenden Maßnahmen bereits in hohem Maße herausgefordert sind oder sein werden“, betont Matthias Knecht.
Was ergab sich aus der Veranstaltung konkret für Oßweil?
Die Stadtverwaltung ist sich der Sorgen der Anwohnerinnen und Anwohner bewusst, verweist aber auch auf die Erfahrung mit den über 2000 Flüchtlingen, die schon einige Jahre in Ludwigsburg wohnen. Oßweil wird auch nach der Belegung der Unterkünfte im Vergleich mit anderen Stadtteilen eine geringe Belegungsdichte mit Flüchtlingen haben. Die Wohnmodule werden zunächst für drei Jahre aufgestellt, mit Option auf Verlängerung auf weitere drei Jahre. Für jede Unterkunft werden betreuende Sozialarbeiterinnen oder Sozialarbeiter bereitstehen. Bei Bedarf, so der OB, sei auch der Einsatz von Sicherheitsdiensten möglich. Rechtzeitig vor dem Bezug der Unterkünfte will die Stadtverwaltung in Oßweil in einer weiteren öffentlichen Veranstaltung für Aufklärung sorgen.

Update 18.07.2023
youtube 4702984 640   Die Live Aufnahme ist jetzt Online für alle die sich dies bei Youtube nachträglich gerne ansehen möchten.

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