MGLB - „Tataren, Kosaken, Partisanen: Die Ukraine eine schwierige Geschichte zwischen Ost und West.“

Beschreibung
„Tataren, Kosaken, Partisanen: Die Ukraine eine schwierige Geschichte zwischen Ost und West.“
Vortrag von Prof. Dr. Gehrke, Historisches Institut der Universität Stuttgart.
Der Vortrag beabsichtigt keine Beschäftigung mit dem aktuellen Verlauf des Ukraine-Krieges, vielmehr will er die historischen Grundlagen der Tragödie aufzeigen, die sich vor den Augen der Weltöffentlichkeit gegenwärtig dort abspielt. Es geht um die Geschichte eines europäischen Landes, dem der russische Präsident Wladimir Putin in einer Rede vom 21. Februar 2022, mit der er den militärischen Überfall seiner Armee auf die Ukraine gleichsam ankündigte, das Recht auf eine eigenständige nationale Existenz schlicht abgesprochen hat.
Der Vortrag will aufzeigen, welche historischen Akteure das ukrainische Territorium seit dem Mittelalter geprägt haben und welche kulturellen Triebkräfte dort wirksam geworden sind. Hierfür wird notgedrungen ein weiter Bogen geschlagen: Vom mittelalterlichen Großreich der Kiewer Rus‘, das Russen wie Ukrainer gleichermaßen als nationalen Ursprungsmythos für sich reklamieren, über die Herrschaftsbildungen der Saporoger Kosaken im 17. Jahrhundert, die lange Teilung der Ukraine zwischen Polen bzw. dem Habsburgerreich auf der einen und dem russischen Zarenreich auf der anderen Seite sowie das Erwachen eines ukrainischen Nationalbewusstseins bis hin zu den Tragödien des 20. Jahrhunderts, in dem die Ukraine erst Schauplatz des sowjetischen Hunger-Genozids der frühen 30er Jahre und dann ein wesentlicher Teil der berüchtigten Bloodlands des Zweiten Weltkriegs wurde.
Alle Veranstaltungen - soweit nicht anders erwähnt - finden im Garnisonmuseum Ludwigsburg, Asperger Straße 52, 71634 Ludwigsburg statt.
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Standortinformationen
Garnisonmuseum Ludwigsburg
- Straße
- 52 Asperger Straße
- Stadt
- Ludwigsburg
- Bundesland
- Baden-Württemberg 71634
- Land
- Deutschland
Das Garnisonmuseum im Asperger Torhaus in Ludwigsburg zeigt die militärische Vergangenheit des „Schwäbischen Potsdam“ von 1736 bis 1994. In der Dauerausstellung „Soldaten, Regimenter und Kasernen“ erinnern Uniformen, Ausrüstungsgegenstände, Waffen und andere Realien an die einst in Ludwigsburg stationierten Truppen. Mittels Plänen, Bildern und Modellen wird die militärische Bebauung Ludwigsburgs erläutert. Wechselnde Sonderausstellungen mit Themen vor allem der Garnisongeschichte vertiefen den Blick auf die einstige Bedeutung des Militärs für die Stadt Ludwigsburg. Daneben bietet die Militärgeschichtliche Gesellschaft historische Vorträge und Führungen durch die garnisongeschichtliche Vergangenheit der Stadt an.
Auf drei Ebenen werden dem Besucher Zeugnisse der mehr als 260-jährigen Geschichte der Garnison Ludwigsburg präsentiert.
Im Erdgeschoss, das als Vortragssaal genutzt wird, erhält er einen Überblick der Zeit von 1736 bis 1994.
In Text und Bilddokumenten werden die einzelnen Epochen charakterisiert und die wesentlichen Ereignisse aufgezeigt.
Drei Sondervitrinen und die Biografien von vier Ludwigsburger Soldaten ergänzen diesen Teil.
Auf der Zwischenebene werden Aspekte der Kasernenbaugeschichte dargestellt. Das Modell der ältesten Kaserne der Stadt steht im Zentrum.
Am Beispiel des ehemaligen Proviantamtes werden der Bau, die militärische Nutzung und schließlich die Konversion illustriert.
Pläne der „militärischen“ Bau-Epochen ergänzen diesen Teil.
Im Obergeschoss steht die Dauerausstellung in vier Kabinetten im Mittelpunkt. Der Betrachter begibt sich auf eine Zeitreise durch fünf – die Stadt Ludwigsburg nachhaltig prägende – Epochen.
Vom Absolutismus des frühen 18. Jahrhunderts bis zur napoleonischen Zeit mit der Schaffung stehender Heere und ihren Folgen für die Stadt.
Die grundlegenden militärischen Reformen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Königreich Württemberg werden mit ihren Auswirkungen auf Ludwigsburg beleuchtet.
Die Zeit des Kaiserreichs von 1871 bis 1914 mit den Einflüssen Preussens ist die farbigste und bis heute prägendste Phase.
Mit dem 1. Weltkrieg 1914 bis zum Ende des 2. Weltkrieges 1945 spiegeln die Exponate die dramatischen und tragischen Ereignisse bis hin zur Kapitulation wider.
Schließlich ist die Stationierung von Besatzungstruppen und ab 1956 der neuen deutschen Streitkräfte der letzte Akt im Stück „Garnison Ludwigsburg“.
Im Bereich für Sonderausstellungen werden Themen der Dauerausstellung vertieft oder besondere Themen aufgegriffen.