Wilhelma-Tiger in Oßweil eingeschläfert
Wilhelma-Tiger in Oßweil eingeschläfert
Krebskrankes Tier wurde zur Untersuchung in die Tierklinik gebracht – Nicht mehr aus Narkose geweckt.
Plötzlicher Verlust für die Stuttgarter Wilhelma: Der Zoo hat den 14 Jahre alten Sumatra-Tiger Carlos wegen einer Krebserkrankung in der Kleintierklinik Ludwigsburg-Oßweil einschläfern lassen müssen. Der Tumor in der Nase war erst am Samstag bei einem Gesundheitscheck entdeckt worden, wie der Zoo gestern mitteilte. Pflegern war aufgefallen, dass sich das Tier ungewöhnlich ruhig verhielt. Weil der Krebs schon Knochen angegriffen und Metastasen gebildet hatte, wurde der Tiger nicht mehr aus der Narkose geweckt.
„Wir haben kein so großes CT-Gerät für einen Tiger“, sagt Zootierärztin und Kuratorin, Annika Krengel. Mit der Ludwigsburger Tierklinik arbeite die Wilhelma „gut und gerne“ zusammen. Es komme immer wieder vor, dass ein Tier zur Untersuchung nach Oßweil gebracht werde, obwohl es sich hier um eine Kleintierpraxis handele.
Bei der Untersuchung von Carlos waren drei Tierärzte aus der Wilhelma dabei sowie der Chef der Ludwigsburger Tierklinik, Dr. Michael Schneider-Haiss. „Alle Untersuchungen, ob Herz oder Niere, waren alle super. Aber der Befund des Kopf-CTs war eindeutig.“ Gemeinsam habe man die Entscheidung getroffen, das Tier nicht mehr aufwachen zu lassen. Für das Team der Wilhelma ist der plötzliche Tod des Tigers ein Schock. „Wir sind alle niedergeschlagen. Er war für einen Tiger ein sehr umgängliches Tier“, sagt Annika Krengel.
Carlos war Ende 2006 aus dem Wuppertaler Zoo nach Stuttgart gekommen. Schon ein Jahr später zeugte er mit Tigerin Dumai Nachwuchs. Die Tochter und die beiden Söhne leben inzwischen in anderen Zoos.
Sumatra-Tiger sind vom Aussterben bedroht.