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Gespräch mit der Landtagskandidatin Dr. Andrea Wechsler (CDU) und Steffen Bilger, MdB, Parlamentarischer Staatssekretär im Verkehrsministerium (CDU), geben neue Hoffnung.

Die Interessengemeinschaft „Oßweil gegen Sendemast“ stemmt sich weiterhin gegen den Bau der DFMG/Telekom des 25 Meter hohen Sendemasts am geplanten Standort im Oßweiler Häusinger Weg 23. In einem neuerlichen Kraftakt wurden mit den bestehenden und neuen Argumenten noch einmal die entscheidenden Behörden, das Wirtschaftsministerium, das Regierungspräsidium und auch der Petitionsausschuss des Landtags von Baden-Württemberg angeschrieben.

Erstmalig wurden auch einige Kandidat*innen zur Landtagswahl Baden-Württemberg für Ludwigsburg schriftlich kontaktiert und um Unterstützung im Sinne der Bürger*innen von Oßweil gebeten. Zusätzlich wurde Steffen Bilger (MdB) angeschrieben.

Dr. Andrea Wechsler und Steffen Bilger meldeten sich innerhalb kurzer Zeit und boten den gemeinsamen Gesprächstermin am 08.03.2021 um 11:00 Uhr an, den die Interessengemeinschaft vertreten durch die Herren Elmar Metzger und Siegmar Bauer dankend annahm.

Es kam sofort eine sachliche aber dennoch sympathisch geführte Diskussion auf, die nur kurz in der dreijährigen Sendemasthistorie verweilte. Beide Gesprächspartner*innen zeigten sich als sehr gut vorinformiert und vertraut mit ernsthaften Bürgeranliegen, um die man sich kümmern möchte.

Nach einer intensiven Stunde erklärte Frau Dr. Wechsler, dass sie heute wenig Einfluss auf das Geschehen im Landtag nehmen könne. Sollte Sie aber am 14.03.2021 gewählt werden und dem nächsten Landtag angehören, verspricht sie von sich aus das Sendemastthema umgehend aufzugreifen und die aktuelle Bewertung intensiv zu prüfen. Außerdem will Frau Dr. Wechsler hierfür ihre bestehenden Kontakte in die Stadt Ludwigsburg und zum Gemeinderat nutzen.
Herr Steffen Bilger will gemeinsam mit Frau Dr. Wechsler mit seinem Parteikollegen Konrad Epple (CDU), stellvertretender Vorsitzender des Petitionsausschusses und Berichterstatter für die Petition, die kritischen Punkte erörtern und mit ihm auch über das bisherige Vorgehen des Wirtschaftsministeriums und des Regierungspräsidiums sowie über weitere mögliche Schritte sprechen. Herr Bilger ist als Parlamentarischer Staatssekretär auch zuständig für die digitale Infrastruktur und war bereits mit der Telekom hinsichtlich des Standorts Oßweil in Kontakt.

So ist es für die Interessengemeinschaft „Oßweil gegen Sendemast“ besonders wertvoll, neben der Langzeitunterstützung des Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht, Herrn Steffen Bilger (MdB CDU) und Frau Dr. Andrea Wechsler (Landtagskandidatin BW CDU) gewonnen zu haben.

Übrigens: Auch die Kandidat*innen Silke Gericke (Grüne), Colin Sauerzapf (SPD), Stefanie Knecht (FDP) und Nadja Schmidt (Linke) waren angeschrieben. Bis heute keine Antwort!

Die Argumente der Interessengemeinschaft „Oßweil gegen Sendemast“:

- Eine bedeutende Rolle für die Entscheidung des Regierungspräsidiums Stuttgart in der Anweisung an die Stadt Ludwigsburg die Baugenehmigung zu erteilen kommen die Feststellungen über eine falsche, nicht existente Ortslage, in deren Begründung zu. Die Fakten müssen neu bewertet werden und damit aus Sicht der IG auch anders entschieden werden. Der Widerspruch der DFMG/Telekom muss zurückgewiesen werden.

- Die Beurteilung der optischen Wirkung des Sendemastes des Regierungspräsidiums widerspricht die IG entschieden. Die Anlage entstellt in erheblicher Weise dauernd und verunstaltet die Gesamterscheinung des Wohngebiets. Das Vorhaben ist in seiner Umgebung grob unangemessen. Als Blickfang für den Betrachter beeinträchtigt er störend den Eindruck von der Landschaft an einem exponierten Standort.

- Die Einschätzung des Regierungspräsidiums, dass die Höhe des Antennenmasts problematisch, aber nicht rücksichtslos ist, hält die IG für absolut unzutreffend. Der Antennenmast an diesem Standort wäre eine beispiellose Rücksichtslosigkeit.

- Die Abstandsflächen zu den benachbarten Grundstücken werden nicht eingehalten. Nach Messungen der IG ist der Abstand zum Grundstück Richtung Norden knapp unter 10 Meter und muss nachgemessen werden. Der Abstand zum Friedhof beträgt ebenfalls keine 25 Meter, wie es nach der Landesfriedhofsverordnung vorgeschrieben ist. In unmittelbarer Nähe befindet sich außerdem ein stark frequentierter Spielplatz für kleinere Kinder.

- Von einer schlanken Ausführung des Mastes kann keine Rede sein. Es kommen noch starke Leitungskanäle und eine Leiter hinzu, die den Mast noch bedrohlicher machen als er nackt wäre. Zusätzlich wird der obere Teil des Mastes mit sicher mehreren massiven Ringen bestückt, die als Träger für die Sendeanlagen notwendig sind und auch die Sicht gen Himmel verschandeln. Es ergibt sich für die Angrenzer eine absolut bedrohliche Wirkung.

- Die Abmilderung beim Anblick des Antennenmastes durch Baumbestand ist falsch. Angeführt werden nördlich und westlich der geplanten Station Baumbestände, die überhaupt nicht vorhanden sind. Die wenigen Büsche werden laut DFMG entfernt. Baumbestände in südlicher und östlicher Richtung sollen mit mächtigen Baumkronen nur wenige Meter niedriger sein als der Funksendemast. Tatsächlich ist der Mast 25 Meter hoch und die Baumkronen 16 Meter. Die Bäume sind außerdem von November bis März ohne Blätter. Es handelt sich um Laubbäume. Inwieweit auch diese Bäume noch weiter gekürzt oder ob sie gefällt werden, ist noch offen.

- Ebenfalls unzutreffend ist, dass sich südlich vom geplanten Sendemast ein Blumengeschäft befindet.

- Die IG bestreitet, dass die denkmalgeschützte Holderburg keine besondere Prägung oder keinen besonderen Charakter des Ortsbildes begründet.

- Die IG hatte Sie auch darüber informiert, dass die DFMG/Telekom bereits einen neuen 10 Meter hohen Mast auf ihrem 5 Meter hohen Gebäude gebaut hat und betreibt. Reicht das nicht auf diesem kleinen Grundstück?

- In letzter Zeit erscheinen mehrere teils wissenschaftliche Beiträge dazu, dass Sendemasten in der hier geplanten Form bald keine Rolle mehr spielen werden. Schnelles Internet, Mobiltelefon und DSL werden in wenigen Jahren von niedrig über die Erde positionierten Satelliten überall ohne Einschränkungen zur Verfügung gestellt. Transparente Antennen auf Autodächern etc. sichern den perfekten Empfang. Diese neue Technologie wird von Europa und von der Bundesregierung gefördert (z.B. Handelsblatt, 23.02.2021, Seite 20/21).

- Fazit: Auf den geplanten Horror-Sendemast im Wohngebiet von Oßweil kann die DFMG/Telekom leicht verzichten, bzw. mit gutem Willen und etwas höheren Kosten einen alternativen Standort dafür nutzen, die reichlich angeboten wurden!!! Zumal Umsatz und Gewinn der Telekom für das abgelaufene Geschäftsjahr exorbitant sind (101 Milliarden Euro Jahresumsatz 2020).

Für die IG Oßweil gegen Sendemast
Elmar Metzger und Siegmar Bauer

Beiliegende 4 Fotos zeigen den Platz, an dem der Sendemast gebaut werden soll und die Wohn- bzw. Straßenumgebung. Die Rechte an den Fotos liegen bei Siegmar Bauer. Der Abdruck im Zusammenhang mit einem Bericht über den Sendemast Oßweil ist kostenfrei und pauschal genehmigt.
Die Fotos sind hochauflösend auch separat vorhanden und sofort lieferbar.

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Bild4 B800

#Telekom, Funksendemast, Denkmalgeschützt, Holderburg