- Beitragsbild Quelle: Theoretischer Sendemast an Holderburg
„Oßweil gegen Sendemast“
Kein Sendemast als Wahrzeichen für Bürgerferne und Unkultur im alten Oßweil?
Das war aufregend. In die Stadtverwaltung waren die Mitglieder der Interessengemeinschaft Oßweil gegen Sendemast zum Gespräch eingeladen. Baubürgermeister Ilk, das Bürgerbüro Bauen und Stadt- und Kreisräte waren gekommen, um das Sendemastthema zu diskutieren. Für uns ein überraschend großer Teilnehmerkreis mit prominenter Besetzung.
Unsere erste Sorge war: Die werden uns schnell abfertigen und damit über den Tisch ziehen. Da sind wir schneller wieder draußen als wir es uns vorstellen können, wie man es von Politik und Verwaltungen durchaus als Vorurteil kennt. Vorurteile waren aber nicht angebracht. Wir wurden angehört und konnten unsere Sorgen ausführlich darstellen. Verständnis für die Oßweiler Bürger und Interesse an den Details der Sendemastthematik waren während des gesamten Gesprächs präsent.
Wie sich herausstellte, waren auch Vertreter des Landratsamtes zum Termin eingeladen. Leider kam niemand. Obwohl der Landkreis Verursacher des Sendemastdilemmas ist. Bisher befinden sich die Sendeanlagen auf einem Gebäude des Landkreises im Schlösslesfeld, der diesen Zustand aber vertraglich nicht verlängern will. Die Telekom hat deshalb das Grundstück in Oßweil ausgesucht und Bauantrag für den 25 Meter hohen Sendemast gestellt. Damit schob man den „Schwarzen Peter“ von Schlösslesfeld nach Oßweil. Jetzt soll die Ludwigsburger Stadtverwaltung die Suppe auslöffeln.
Heutige Sendeanlage auf dem Gebäude Mainzer Alle 35 im Schlösslesfeld.
Historische Holderburg erstmalig im Jahr 1198 urkundlich erwähnt und 14 Meter hoch mit Sendemast in der Höhe von 25 Metern im Hintergrund (Fotomontage Titelbild).
Der Sendemast in Oßweil soll auf einem Grundstück der Telekom mitten im Wohngebiet und in unmittelbarer Nähe zur historischen Holderburg errichtet werden: Das älteste Gebäude in Ludwigsburg aus dem Jahre 1198. Die Familie von Ressig bewohnt die Holderburg seit vielen Jahren, hat diese aufwändig mit viel Liebe restauriert und hegt und pflegt das stolze, alte Gemäuer als ihr Zuhause und auch als Kulturdenkmal für uns Alle. Bei Stadtteilführungen und zu Jubiläen ist die Holderburg „das Highlight“ in Oßweil. Diesen Oßweiler Schatz sollte der Landrat, Herr Dr. Haas, einmal persönlich besichtigen. Damit er weiß, wovon wir sprechen. Das muss ihn doch wohl überzeugen.
Marianne Bauer, Ludwigsburg Oßweil